Wie Sie Geschäftsideen mit Checklisten bewerten können

Bei Checklisten prüft man binär verschiedene Möglichkeiten für jede angegebene Idee. Dabei wird für jede Idee bzw. Alternative in Form einer Matrix geprüft, ob die Chance bzw. das Risiko vorhanden ist (ja) oder die Chance bzw. das Risiko nicht existiert (nein) oder eine Zahl angegeben ist, die die Chancen bzw. Risiken quantifizieren.

Man listet die verschiedenen möglichen Chancen und die verschiedenen möglichen Risiken auf. Hierbei können auch K. -o.-Fragen („Show-Stopper“) formuliert werden, die auf jeden Fall mit „ja“ zu beantworten sind. Auf Basis dieser Checklisten wiederum lassen sich Pro-Contra-Listen ableiten, die die Vor- bzw. Nachteile der Idee zusammenfassen.

Bei der Checkliste und Überprüfung von Ideen prüft man z. B. folgende Fragen:

Ist die Idee wünschenswert/nützlich aus Kundensicht? („Desirability“/ „Utility“)

  • Sind Kunden identifizierbar?
  • Kann man mit der Idee einen Kundennutzen schaffen? Werden damit (unentdeckte) Wünsche des Kunden befriedigt?
  • Passt die Idee zur Innovationsstrategie und kann sie einen bedeutenden Beitrag zur Strategie leisten? Wird die Idee vom Top-Management gewünscht?
  • Wird die Idee im Unternehmen akzeptiert? Passt sie zur Kultur?
  • Gibt es Synergien zu anderen Produkten bzw. Kompetenzen des Unternehmens?
  • Lassen sich Lerneffekte für das Unternehmen erzielen?
  • Ist die Idee ethisch wünschenswert?

Ist die Idee machbar? („Feasibility“)

  • Ist die Erfindung/Idee neu?
  • Ist die Idee klar/verständlich/nachvollziehbar?
  • Ist die Erfindung patentierbar? Leicht nachzuahmen?
  • Sind zur Umsetzung Lizenzen/Know-how von anderen notwendig?
  • Ist es technisch umsetzbar?
  • Ist es technisch (leicht) herstellbar?
  • Sind hohe Investitionen für Entwicklung, Produktion und/oder Markteinführung/Vertrieb notwendig?
  • Besitzt das Unternehmen die notwendigen Ressourcen/Kompetenzen zur Umsetzung? Wenn nicht, sind diese leicht/schnell beschaffbar?
  • Sind Partnerschaften mit anderen (Unternehmen/Forschungseinrichtungen) nötig bzw. möglich? Sind diese schnell umzusetzen?
  • Gibt es hohe Markteintrittsbarrieren?

Je nach Produkt können noch weitere Kriterien hinzukommen z. B.:

  • Ist das Produkt sicher und zuverlässig?
  • Hat das Produkt ein attraktives Design?
  • Sind die benötigten Materialien einfach/schnell/kostengünstig beschaffbar?
  • Sind eingesetzten Materialien robust, beständig und wertig z. B. in ihrer Haptik?
  • Ist das Produkt einfach bedienbar?
  • Ist das Produkt einfach/kostengünstig zu warten?
  • Ist das Produkt an die Wünsche des Kunden (individuell) anpassungsfähig/flexibel?
  • Ist das Produkt bzw. sein Produktionsverfahren standardisierbar?

Ist die Idee wirtschaftlich? („Business Viability“)

  • Gibt es eine große Kaufkraft und -bereitschaft beim Kunden?
  • Ist der Markt attraktiv und wächst dieser (dynamisch und langfristig)?
  • Ist die zu erwartende Rendite attraktiv?
  • Sind die Risiken bestimmbar/quantifizierbar/akzeptabel?

Ist die Idee langfristig bzw. nachhaltig tragbar? („Sustainability/Scalability“)

  • Gibt es Vorteile gegenüber existierenden (bzw. möglichen neuen) Produkten der Konkurrenz?
  • Sind die potenziellen Kunden auch langfristig bereit dafür zu bezahlen?
  • Ist die Idee skalierbar?
  • Besitzt die Idee ökologische/gesellschaftliche Vorteile?

Ist die Idee passfähig zum dynamischen Umfeld? („Adaptability“)

  • Ist die Idee passfähig bzw. anpassungsfähig an die dynamisch ändernde Umfeldsituation?
  • Ist die Idee passfähig zu den politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, rechtlichen/regulativen Rahmenbedingungen?
  • Können weitere Folgeprodukte für sich ändernde Situationen daraus entstehen?
  • Ist der Zeitpunkt bei der Markteinführung ideal?

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