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Experten für das Wissensmanagement nutzen

Debriefings/Lessons-Learned -/Erfahrungssicherungs-Workshops:

Mit Debriefings sollen die Lessons Learned aus Projekten und Innovationsaktivitäten gemeinsam reflektiert und dokumentiert werden, sodass man für Folgeprojekte aus den Fehlern und Erfolgen lernen kann. Im Zusammenhang mit dem Weggang von Experten (Ausscheiden aus der Abteilung oder aus dem Unternehmen) ist zudem ein sog. Expert Debriefing durchzuführen, um das Wissen des Experten zu bewahren. Dabei werden mit dem Experten Interviews (idealweise durch seinen Nachfolger) geführt und das Wissen des ausscheidenden Experten z. B. in einer Wissenslandkarte (s. u.), als FAQ (s. u.), als Wissenswörterbuch/Wiki (s. u.) und/oder in Form eines Storytellings dokumentiert. Der ausscheidende Experte sollte für einen grauen Beraterstab (s. u.) gewonnen werden.

Wissenslandkarten / Experten-Netzwerk

Mit einer Wissenslandkarte können Wissensgebiete bzw. Wissensträger (Experten) zu den Innovationsaktivitäten visualisiert werden. In Form z. B. eines Mind-Maps lassen sich die Beziehungen einzelner Wissensgebiete bzw. Wissensträgern übersichtlich darstellen. Zusätzlich können diese Wissenslandkarten für eine bessere Übersichtlichkeit mit Grafik-Elementen (Icons) versehen werden. Hinter den einzelnen Wissensgebieten bzw. Wissensträgern können sich (z. B. durch Verlinkung) weitere Hintergrundinformationen (in Form eines Wikis), Methodenbeschreibungen oder Ansprechpartner von Wissensträger (Expertenverzeichnisse; Gelbe Seiten, s. u.) hinterlegt werden. Die Leitfragen bei der Ausgestaltung einer Wissenslandkarte sind, welche Wissensgebiete notwendig sind und was man dazu wissen muss. Als eine Art Wissenslandkarte kann man auch einen sog. Canvas (Leinwand) verstehen, wie z. B. für Geschäftsmodelle das Business Model Canvas.

Gelbe Seiten (Yellow Pages) / Expertenverzeichnisse / Kompetenzprofile

Gelbe Seiten sind Expertenverzeichnisse mit Kontaktinformationen und Beschreibungen über die Kompetenzen der Mitarbeiter. Im Einzelnen kann dies umfassen: Name, Position, Bereich, Abteilung, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Arbeitsgebiete, Projekterfahrungen, Spezialgebiete, besonderes Know-how sowie besondere Fähigkeiten. Die Kompetenzprofile können nach einem einheitlichen Format von den Mitarbeitern selbst erstellt und ggf. redaktionell bearbeitet werden.

Individuelles Kompetenzprofil

In Form einer Kompetenzmatrix oder als Kompetenznetz/Spinnendiagramm können eigene Fertigkeiten, Fähigkeiten bzw. Wissen eingetragen werden. Dadurch werden eigene Wissensstände bzw. Kompetenzen identifiziert und Wissenslücken festgestellt.

Expertensystem

Mit Hilfe von Expertensystemen wird versucht, dass implizite Wissen eines Experten durch einen Algorithmus abzubilden. Zum Beispiel in Form eines verzweigten Entscheidungsbaums, der Lösungsmöglichkeiten bei Problemen und Entscheidungssituationen mit schrittweisen Wenn-Dann-Beziehungen vorschlägt (Wenn diese oder jene Situation, Ergebnis etc. vorliegt, dann ist wie folgt zu handeln).

Graue Beraterstäbe

Darunter versteht man ehemalige Mitarbeiter, die mit ihrem Wissen als Ansprechpartner noch zur Verfügung stehen.

Hier finden sich weitere Instrumente zum Wissensmanagement (Teil 3).