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Eine erweiterte SWOT-Analyse erstellen

In einem nächsten Schritt kann eine erweiterte SWOT-Analyse (s. nachfolgende Abbildung) durchgeführt werden. Hiermit lassen sich spezifische (Innovations-) Strategien ableiten, um Stärken zu erweitern, Schwächen zu minimieren, Chancen zu nutzen bzw. Risiken zu bewältigen.

SO-Strategien (Strengths/Opportunities) nutzen die internen Stärken, um externe Chancen zu realisieren. Diese offensive Vorgehensweise stellt einen Idealzustand dar. Hierbei können Marktchancen, latente (neue) Kundenbedürfnisse oder ganz allgemein Trends genutzt werden mit Hilfe der vorhandenen Kompetenzen und Ressourcen.

Demgegenüber versuchen WO-Strategien (Weaknesses/Opportunities) externe Chancen zu realisieren, um den Abbau von internen Schwächen voranzutreiben. Beispiele solcher Strategien sind das Eingehen von Kooperationen bei der Produktentwicklung zur Realisierung von Synergieeffekten durch komplementäre Kompetenzen. Ebenso stellt der Abbau von interner Bürokratie zur schnellen und flexiblen Bedienung von neuen Kundenbedürfnissen eine derartige Strategie dar.

ST-Strategien (Strengths/Threats) sollen das Schadenspotenzial von externen Bedrohungen durch den Ausbau der eigenen Stärken kompensieren. Hierfür können z. B. Netzwerk-Kontakte genutzt werden, um (bedrohliche) Umweltfaktoren positiv zu beeinflussen.

Die Verfolgung von WT-Strategien (Weaknesses/Threats) stellt wiederum eine Defensivvariante dar, um interne Schwächen zu mindern und gleichzeitig Bedrohungen abzuwehren. Die Einleitung von Turnaround-Programmen bei existenziellen Bedrohungen kann als eine derartige Strategie angesehen werden.

Maßnahmen zur Risikobewältigung können sich beispielsweise aus folgenden vier Kategorien ergeben:

  • Risikovermeidung (Präventivmaßnahme) – eliminieren einer bestimmten Bedrohung, normalerweise durch das Beseitigen der Risikoquelle.
  • Risikoübertragung – übertragen der Verantwortung für das Risiko auf einen Dritten (anderes Projekt, Abteilung, Unternehmen).
  • Risikominderung (Mitigation) – reduzieren der Risikoaussetzung z. B. durch reduzieren der Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos oder durch das Reduzieren der Auswirkungen.
  • Risikoakzeptanz – akzeptieren der Konsequenzen des Risikoeintritts.

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