Wie Sie eine Risikobewertung durchführen können

Nach der Risikoidentifizierung bzw. einer What-if-Analyse können kann eine Risikobewertung vorgenommen werden, um die Auswirkungen und die Wahrscheinlichkeiten der identifizierten Risiken abzuschätzen bzw. zu berechnen. Im Rahmen einer Bewertung werden den Risiken Prioritäten zugeordnet entsprechend ihrer möglichen Auswirkung auf die Innovationsziele bzw. auf einzelne Parameter (Kosten, Termine, Qualität). Dabei kann nach Dringlichkeit und Wirkungsgrad gebündelt und in Rangfolgen eingeteilt werden.

Bewertungsgrößen

Bei der Bewertung von Wahrscheinlichkeiten des Eintritts eines Risikos und deren Auswirkungen ist es nicht sinnvoll, zu exakt sein zu wollen. Es wird in der Praxis der Risikobewertung wohl kaum möglich sein zu entscheiden, ob ein Risiko eine Eintrittswahrscheinlichkeit von 70 % oder 75 % oder 80 % hat. Ebenso wird es sehr schwer sein, die genauen finanziellen Auswirkungen eines Risikos abzuschätzen, ohne unverhältnismäßig viel Aufwand zu treiben („Paralyse durch Analyse“). Mathematischen Methoden, wie z. B. Monte-Carlo-Simulation und Entscheidungsanalysen, hier einzusetzen, kann ein falsches Gefühl der Sicherheit und Zuverlässigkeit der Ergebnisse aufkommen lassen. Auch hier gilt das Gesetz: „Garbage in – Garbage out“, das heißt, die besten Methoden helfen nicht, wenn man mit unzuverlässigen Daten arbeitet. Und die meisten der Daten bei der Risikoanalyse sind – gerade bei Innovationsvorhaben – unzuverlässig.

Eine gröbere Unterteilung ist daher völlig ausreichend z. B. die Wahrscheinlichkeiten in: „sicher“ = 1 „wahrscheinlich“ = 0,75, „könnte passieren“ = 0,5, „unwahrscheinlich“ = 0,25 sowie „unvorstellbar“ = 0,1. Ebenso bei den Auswirkungen in: schwerwiegend, erheblich, gering, unbedeutend und wie geplant. In der nachfolgenden Abbildung finden Sie ein Beispiel für eine Risikobewertung, so wie es für Innovationsvorhaben möglich wäre.

Beispiel für eine Riskobewertung