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Gate-Entscheidungen beim Innovationsprozess
Der Stage-Gate-Prozess (*Affiliate-Link) muss sich nach Cooper (2011) auch für Entwicklungen und Ideen aus dem externen Umfeld im Sinne eines Open-Innovation-Ansatzes öffnen. Daher sind die Gates auch so auszugestalten, dass externe Ideen und Projekte in den Innovationsprozess zu jeder Zeit eingespeist werden können. Die Gate-Entscheidungen sind daher klar und verständlich zu treffen.
An jedem Gate werden immer zwei generelle Fragetypen gestellt:
- Führen wir das richtige Vorhaben durch? (Effektivitätskriterium)
- Führen wir das Vorhaben richtig durch? (Effizienzkriterium)
Die erste Frage ist auch immer eine Entscheidungssituation zwischen verschiedenen (laufenden) Projekten und muss zusätzlich zum Gate-Meeting auch noch regelmäßig durch Portfolio-Reviews im Rahmen der strategischen Auswahl (strategisches Innovationscontrolling) überprüft werden.
Bei den Gate-Meetings sind nach Cooper (2011) folgende Gate-Entscheidungen zu treffen:
- „GO“:
Das Vorhaben wird wie geplant in der nächsten Phase umgesetzt.
- „Konditionales GO“:
Das Vorhaben wird in der nächsten Phase umgesetzt, allerdings mit Auflagen zu einem bestimmten Zeitpunkt mit spezifizierten Ressourcen etwas zu erreichen.
- „Kill“
Kriterien werden nicht erfüllt bzw. das Vorhaben hat keine Priorität ggü. anderen Projekten. Das Vorhaben wird daher nicht weiterverfolgt. Keine Ressourcen werden zur Verfügung gestellt.
- „Hold“:
Kriterien wurden erfüllt, aber andere Projekte mit höheren Prioritäten werden durchgeführt. Sobald Ressourcen verfügbar sind, erfolgt ein „Go“. Wenn allerdings Ressourcen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht vorhanden sind, dann wird das Vorhaben fallengelassen.
- „Recycle“:
Kriterien wurde noch nicht erfüllt oder die Informationen reichen noch nicht aus. Es sind daher noch Aufgaben der vorhergehenden Phase nachzuholen. Dies muss entweder mit den (noch) vorhandenen Ressourcen oder mit einem begrenzten zusätzlichen Budget erfolgen. Ein Termin zur Wiedervorlage der Informationen wird festgelegt.
Bei der Mehrzahl der Ideen bzw. Vorhaben sollten entweder klare „GO“ oder „Kill“-Entscheidungen getroffen werden. Bei zahlreichen „konditionalen GO“, „Hold“ oder „Recycle“-Entscheidungen sollte der eigene Stage-Gate-Prozess kritisch reflektiert werden, ob die Aufgaben und Ergebnisse in den einzelnen Phasen angemessen und für alle Beteiligten klar sind bzw. ob die Kriterien für die Gate-Entscheidungen passend sind, um klare Entscheidungen überhaupt treffen zu können.
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