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Matrizendarstellungen bei der Portfolio-Analyse

Für die Darstellung des Gesamturteils lassen sich 4-Felder bis zu 16-Felder Matrizen aufspannen. Diese Matrizendarstellungen sind u.a. abhängig davon, inwieweit die selektierten Dimensionen bzw. Bewertungskriterien anhand ihrer Skalierung eine entsprechende Differenzierung sinnvollerweise erlauben bzw. was überhaupt an Differenzierung gewünscht wird. Ist nur eine sehr grobe Messung von wenigen Bewertungskriterien möglich, sollte man es eher bei einer 4-Felder-Matrix belassen. Alles andere gibt die Analysegenauigkeit nicht her bzw. führt zu einer Scheingenauigkeit.

Bei der Positionierung des Bewertungsobjektes (z. B. Ideen, Technologien, Projekte, Produkte etc.; s. o.) in so einer Matrizendarstellung können durch die Form, die Farbe bzw. Schraffierung sowie durch die Größe noch weitere Zusatz-Informationen hinzugefügt werden. Zum Beispiel wird häufig die Größe der Form als Ausdruck für das Kostenbudget/Ressourcenaufwand/investiertes Kapital oder auch für den (geschätzten) Umsatz verwendet. Der Status eines Projektes lässt sich wiederum durch die Ampelfarben (rot = kritischer Zustand; gelb = Zustand ist zu beobachten; grün = im Plan) ausdrücken. Bei der Form kann bspw. zwischen Produkt- vs. Prozesstechnologien (z. B. Kreis vs. Rechteck) in einer Portfolio-Darstellung unterschieden werden. Alternativ können mit der Form auch verschiedene Kundengruppen differenziert dargestellt werden. Diese Zusatz-Informationen erlauben zwar einen höheren Informationsgehalt, führen aber schnell zur Unübersichtlichkeit (auch hier: „Paralyse durch Analyse“). Soll eine Zeitdimension eingefügt werden, ist es am besten, ein Ist- bzw. Soll-Portfolio aufzustellen und gegenüberzustellen. Alternativ können Pfeile verwendet werden, die die gewünschte Position anzeigen sollen.

Die Ableitung von Strategien erfolgt abschließend anhand der Position im (Soll-) Portfolio. Wie oben erwähnt, lassen sich die Positionen in den 4- bis zu 16-Feldern einer Matrix bestimmen. Die konkreten Strategien sind dann abhängig von den gewählten Dimensionen.

Beispiele für Portfolios, die im Innovationskontext relevant sind, finden sich im Praxishandbuch Innovationscontrolling (*Affiliate-Link) von Müller-Roterberg (2018).

Literatur:

Müller-Roterberg, Christian (2018): Praxishandbuch Innovationscontrolling (*Affiliate-Link), Books on Demand, Norderstedt.